Cassiopeia Theater & Cassiopeia Bühne. Blick aufs Wesentliche.
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Jüngste Kritiken
Kölner Stadt-Anzeiger, Regionalausgabe Euskirchen Kinder halfen dem Drachen beim Fliegen
Kölner Stadt-Anzeiger, Ressort Köln, 26. Dezember 2007: Bei „Cassiopeia“ fällt der letzte Vorhang
Rheinkultur, : Artikel muss noch hinterlegt werden
Kölnische Rundchaus, Ressort Kultur, : Cassiopeia Bühne in Not Artikel muss noch hinterlegt werden
Kölnische Rundchaus, Ressort Kultur, 5. Mai 2007: Zauberhaft: „Kleiner Drache, flieg!“
Kölner Stadt-Anzeiger, Feuilleton, 3. Mai 2007: Kleiner Drache, flieg!
Kölner Stadt-Anzeiger, Ressort Kultur, 8. Februar 2007: Kreatives Chaos am Bügelbrett in der Serie: Theater in Köln (10)
Kölner Stadt-Anzeiger, Regionalausgabe Bad Münstereifel, 8. Februar 2007: Das hässliche Entlein
Kölner Stadt-Anzeiger, Feuilleton, 14. Juni 2006: Kranichmädchen
Kölnische Rundschau, Kultur, 25. Mai 2006: Spaß mit dem Holzgeist
Bergische Landeszeitung, 14. Februar 2006: Ein Spiel mit Großpuppen
Kölner Stadt-Anzeiger, Regionalausgabe Bergisches Land, 13. Februar 2006: Ein Entlein, tapfer und trotzig
Kölnische Rundschau, Kultur, 31. Dezember 2005: Wie Max auf die Bäume kam (TheaterHörbuch)
Schweinfurter Tagblatt, Kultur, 21. Oktober 2004: „Die Chinesische Nachtigall" bei den Schweinfurter Puppenspiel-Tagen
Kölner Stadt-Anzeiger, Feuilleton, 19. Oktober 2004: Lysistrata. Komödie von Aristophanes
Kölnische Rundschau, Kultur, 15. Oktober 2004: Ehestreik für den Frieden
Kölner Stadt-Anzeiger, Feuilleton, 3. Juli 2004: Personalnot in der Hölle
Kölnische Rundschau, Kultur, 3. Juli 2004: Zauberhaftes im Cassiopeia-Theater

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Kölner Stadt-Anzeiger, Ressort Köln, 26. Janaur 2008 Erste Kritik auf Tournee
Kinder halfen dem Drachen beim Fliegen
Kleine Zuschauer waren restlos begeistert

Das Kölner Cassiopeia Theater gastierte in der Konviktkapelle
Bad Münstereifel - Jule und Rachmin Dracho sind ratlos: Die Dracheneltern können ihren Sohn Leo einfach nicht zum Fliegen bewegen. Claudia Hann als Autorin sowie Schauspielerin und Dramaturg Udo Mierke setzten diese fantasievolle Geschichte über die Überwindung von Ängsten und Vorurteilen liebevoll und mit viel Identifikationspotenzial für kleine Zuschauer in Szene. Für den Bad Münstereifeler Kinderschutzbund gastierte das Kölner Cassiopeia-Theater mit dem Stück „Leo, der kleine Drache“ am Mittwoch in der Konviktkapelle.
Die neue Spielstätte für Kindertheater-Aufführungen hatte Elke Andersen vom Kinderschutzbund finden müssen, weil das Kurhaus nach der Schließung nicht mehr zur Verfügung steht. Platznöte, die sie mit dem Cassiopeia-Theater gemeinsam hat: Heiligabend musste das Team nach einer Mieterhöhung die feste Bühne in Köln aufgeben und wird voraussichtlich bis zum Sommer lediglich Tournee-Stücke wie jetzt in Bad Münstereifel darbieten können. Für das junge Münstereifeler Publikum ist das vielleicht sogar von Vorteil: Das Duo kommt demnächst wieder zu einer Kinderlesung in die Kurstadt.
Für die Kinder war die Aufführung am Mittwochnachmittag eine gelungene Mischung aus Spannung und Humor. Die rund 100 kleinen Besucher mit Eltern und Großeltern waren sofort auf der Seite des kleinen Leo, als dieser sich am liebsten nur noch in seiner Höhle verkrochen hätte. Sein Vater versuchte zwar freundlich und geduldig, den kleinen Drachen zu ersten Flugversuchen zu bewegen, doch Leo jammerte nur: „Ich will nicht, ich kann nicht.“
Glaubhaft verkörperte Claudia Hann alle Rollen mit kunstvollen, selbstgestalteten Großpuppen und unterschiedlichen Stimmen. Das kam besonders schön zur Geltung, wenn die Mezzosopranistin die in die Handlung eingebetteten Lieder sang. Zum Beispiel, als die verzweifelten Eltern sich zum „weisen Urahn“ begeben, um ihn um Rat zu bitten. Der antwortet mit einem rätselhaften Lied, dem die Eltern entnehmen, dass sie noch mehr Geduld haben müssen.
Also unterstützen die Dracheneltern Leo zunächst bei seinen eigenen Interessen: „Er malt so schön.“ Besorgt bleiben sie zwar, doch sie hoffen auf das „Drachenfieber“, das jeden irgendwann befällt, vor allem bei schönem Flugwetter.
Die Handlung wendet sich, als der schüchterne Leo das „kleine wilde Schwein“ Tobo kennen lernt und einen frechen, mutigen Freund gewinnt. Das ist dem Drachenvater zunächst gar nicht recht: „Drachen spielen nicht mit Ferkeln. Doch Mutter Jule muss feststellen, dass all die Klischeevorstellungen gar nicht stimmen, die man sich gemeinhin so über Schweine macht. Und der kleine Leo gewinnt durch den Spielkameraden deutlich an Selbstvertrauen.
Zum Schluss klappt es dann auch mit dem Fliegen. Nicht zuletzt, weil die völlig begeisterten Kinder im Auditorium Leo halfen, indem sie mit ihren Armen kräftig Wind machten. (cba)
Bildunterschrift: Der Drache Leo trifft auch auf die Schnecke Finchen. Schwungvoll und glaubhaft verkörperte Claudia Hann alle Rollen. Bild: Badke

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Kölner Stadt-Anzeiger, Ressort Köln, 26. Dezember 2007 Bericht zum Umzug der Cassiopeia Bühne
Bei „Cassiopeia“ fällt der letzte Vorhang
Von Maike Steuer
Das Erste sollte das Letzte sein. Mit der Aufführung des „Feuervogels“ begann die Geschichte des Cassiopeia-Theaters 1989, und die Geschichte von der schönen Prinzessin und dem unsterblichen Kastschei war auch das letzte Stück, was Autorin und Puppenspielerin Claudia Hann und Regisseur Udo Mierke an alter Stelle im Martinsfeld inszenierten. Heiligabend fiel der letzte Vorhang nach neun Jahren im Pantaleonsviertel. Der Umzug ins Rechtsrheinische in eine alte Kunstschmiede in Holweide ist in vollem Gange.
Überraschend gekündigt
Hinter den beiden Köpfen des zeitgenössischen Figuren- und Autorentheaters liegt ein anstrengendes halbes Jahr, das mit der überraschenden Kündigung des Mietvertrags begann: „Im Sommer kurz vor dem Evangelischen Kirchentag bekamen wir Post vom Anwalt unseres Vermieters mit der Aufforderung, die Räumlichkeiten bis zum 1. Oktober zu räumen, um einem Wohn-Loft Platz zu machen“, erzählt Mierke. Dabei habe es diese Umbaupläne schon seit Jahren gegeben und der Vermieter eigentlich genügend Zeit gehabt, sie vorzuwarnen: „Wäre er vor einem Jahr angekommen, hätten wir uns auf die Situation einstellen und viel durchdachter handeln können.“ So war der Brief aus heiterem Himmel ein Schock für die Theatermacher. „Die Kündigung hat mich erschlagen“, erinnert sich Cassiopeia-Gründerin Claudia Hann. „Wir haben so lange gebraucht, das Publikum an uns zu binden, hatten das geschafft und nun die Schließung“ - die nur durch die Zahlung von 17 Prozent mehr Miete und unter Einbuße der Garage verhinderbar gewesen wäre.
Mierke und Hann lehnten ab und machten sich stattdessen auf die Suche nach einer neuen Heimat für ihre Puppen. „Im August entdeckten wir in Holweide eine alte Kunstschmiede, doch erst vor einer Woche konnten wir den Vertrag dafür unterzeichnen“, so Mierke. Trotzdem wird sich der Vorhang im Cassiopeia bis August nicht wieder heben, denn die Werkshalle muss zuerst in ein Theater verwandelt werden. Fenster dämmen, Wände einziehen, einen neuen Boden und Sanitäranlagen installieren - das alles summiert sich zu einem stolzen Betrag. „Zwischen 100 000 und 130 000 Euro müssten eingeplant werden, um alles herzurichten“, schätzt Mierke. Eine Menge Geld, die den Theatermachern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt. „Das nächste halbe Jahr wird schlimm, denn wir müssen investieren, können aber noch nicht im neuen Haus inszenieren.“
Förderverein in Gründung
Mit der Gründung eines Fördervereins und der Rückkehr zu den Wurzeln von Cassiopeia, das als Tournee-Theater begann, wollen die beiden (Überlebens)-Künstler diese schwierige Phase überbrücken. Trotz zahlreicher Probleme gehen sie optimistisch ins neue Jahr. „Wir werden das erste feste Kindertheater im Rechtsrheinischen sein mit mehr Platz für noch mehr kleine Zuschauer.“ Zudem könne nun auch die Sonne bei den Proben zuschauen, denn die neue Halle verfüge über große Fenster. Und für die traurigen Kinder, die den Umzug des Theaters nicht verstanden, hatten Mierke und Hann auch die passende Erklärung: „Wir sind nicht weg, sondern nur 20 Minuten weiter, wo der Mal-Tisch doppelt so groß sein wird.“
www.cassiopeia-buehne.de

Bildunterschrift: Umzug der letzten Requisiten. Im Sommer wollen Claudia Hann und Udo Mierke die Puppen wieder tanzen lassen.

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Rheinkultur
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Kölner Stadt-Anzeiger, Ressort Kultur
Cassiopeia Bühne in Not
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Kölnische Rundchaus, Ressort Kultur:, 5. Mai 2007
Kritik zur Uraufführung
Freundschaft mit Schweinchen Tobo
Zauberhaft: „Kleiner Drache, flieg!“ in der Cassiopeia Bühne

von Thomas Linden
Kinder tun nur selten, was Eltern von Ihnen erwarten. An wem von beiden liegt das? Eine Frage, die auch die Dracheneltern Rachmin und Jule noch nicht für sich beantwortet haben. Da sie keine Fehler machen wollen, gehen sie besonders behutsam mit Leo, ihrem Drachenkind, um, das einfach nicht fliegen will. Leo geht lieber zu Fuß zur Drachenwiese. Dort streitet er sich mit dem Vogel Wittwitt und schließt Freundschaft mit dem Schwein Tobo, das ihm dann doch Lust auf Fliegen macht. Mit Freunden lernt man eben manchmal leichter als mit den Eltern.
Claudia Hann hat das Musikmärchen „Kleiner Drache, flieg!“ für die Cassiopeia Bühne geschrieben. Sie führt auch die Puppen, Udo Mierke übernahm die Regie. Fein ist der Text auf die Alterstufe der Vier- bis Achtjährigen abgestimmt, besonders packend erweist sich die Inszenierung immer dann, wenn es um konkrete Hürden geht, die Leo auf seinem Weg zur ersten Flugstunde zu überwinden hat.
Mit der gewohnt hohen Professionalität entwickeln Hann und Mierke die Abläufe innerhalb jeder Szene, so dass die Kinder dem Spiel der schönen, charaktervollen Puppen, gebannt folgen können.
Bildunterschrift: Claudia Hann gestaltet ihre ausdrucksstarken Akteure stets selbst – Kinderstücke mit Puppen sind die Spezialität der Cassiopeia Bühne.

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Kölner Stadt-Anzeiger, Ressort Kultur, 3. Mai 2007
Kurzkritik zu Uraufführung (Die Privaten und freien Theater bekommen vom Kölner Stadt-Anzeiger leider maximal eine Kurzkritik)
„Kleiner Drache, flieg!“ im Kölner Cassiopeia Theater
von Oliver Cech
Eltern, die immer nur das Beste wolllen, können ihren Sprößling gehörig unter Druck setzen - das ist im Drachenland nicht anders als unter Menschen.
Der kleine Drache Leo mag partout nicht fliegen, und je mehr sein gutrmeinender Vater Rachmin sich einfallen läßt, um Leo Mut einzuflößen, desto ärger wird die Angst. Was tun? Man solle sich gedulden und auf das „Drachenfieber“ warten, rät der weise Urahn Uraku.
Doch erst Leos neuer Spielkamerad, das furchtlose Schmuddelschwein Tobo, zeigt den Eltern, wie man Lebensaufgaben meistert und Neues lernt: ganz beiläufig, wenn die Zeit reif ist, und im Spiel.
Claudia Hanns apartes Drachendrama hat Udo Mierke als Puppenspiel mit viel Musik in Szene gesetzt. Die Charaktere wirken lebendig und echt; eine durchdacht abstrakte Bühne läßt der Vorstellungskraft viel Spielraum, und das gebannte Schweigen der Kinder in der Premierenvorstellung zeigte mit Nachdruck: Sie spüren genau, was in Leo vor sich geht. (och)

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Kölner Stadt-Anzeiger, Regionalausgabe Bad Münstereifel, 26. April 2007
Artikel in der Reihe über die Kölner Theater
Kreatives Chaos am Bügelbrett
von Oliver Cech
Claudia Hann und Udo Mierke zeigen Puppenspiel, nicht nur für Kinder
Auf der Bühne verstreut liegen abgetrennte Köpfe, winzige Hände, sonderbar geformte Gliedmaßen. An der Wand hängt ein Elfenflügel. Freundlich lächelnd steht die Puppenspielerin Claudia Hann inmitten des kreativen Chaos an einem Bügelbrett und schneidet Schaumstoff in Streifen: „Für die geschmeidige Berindung von Schneckenhaus und Schnenkörper“, erklärt sie und deutet auf die schon fertigen Teile der „Wanderschnecke Josefine“.
Josefine, ebenso wendig wie weise, spielt mit im Musikmärchen „Kleiner Drache, flieg!" der aktuellen Produktion des Cassiopeia Theaters. Mit Hand- und Tischfiguren, Klappmaulfiguren und Maslen, Handstabfiguren und japansichen Großfiguren machen Claudia Hann und Udo MIerke Theater - auf Tournee seit 1989, am festen Spielort im Severinsviertel seit 1999.
Warum gerade Puppenspiel? Die Bühne, meint Mierke, „ist von vornherein ein künstlicher Raum. Und den Grad der Künstlichkeit noch zu erhöhen, indem man diesen Raum mit Puppen bevölkert, das schärft den Blick aufs Wesentliche.“
Kidner erklären sichj mit dem Puppenspiel ja ohnehin die welt, ergänzt Claudia Hann. Ideale voraussetzung, sie in diesem vertrauten Medium anzusprechen und ans Theater heranzuführen. Was nicht heiße, daß Puppentheater automatisch Kidnertheater sei: „Erwachsene können mit denselben Augen sehen wir Kidner. Sie müssen sich nur daran erinnern, daß sie auch ein Kind gewesen sind.“ Immer mehr Erwachsene, berichtet Hann, kommen sonntags auch ohne Kinder.
Voraussetzung dafür ist, das Puppentheater aus dem Bereich kunterbunter Beliebigkeit herauszuführen. "Wir geben hier keinen Kindergeburtstag, betont Udo Mierke: „Ganz bewußt spielen wir mit der vierten Wand. Kinder können das verstehen.“ Ersxt zum Schuß der Vorstellung berkommen die Besicher Gelegenheit, mit einer ausgewählten Puppe Kontakt aufzunehmen. Zum Schluß des „Haßlichen Entlein“ , berichtet Claudia Hann, erzählen viele Kinder ihre Sorgen der Puppe und streicheln sie.
Traditionelle Märchenstoffe in Bühnenfassungen stehen immer wieder auf dem Cassiopeia-Programm - wie „Der Feuervogel“ und „Jorinde und Joringel“. Daneben stellt Claudia Hann auch eigene Geschichten vor. Ihre zunächst „romanhaften Versionen“ von 50 oder 60 Seiten bringt Udo MIerke in eine dramatische Form und auf eine Spiellänge von einer knappen Stunde. „Also muß ich sagen: Diese oder jene Figur fliegt raus!“, so der Regisseur. Immer wieder geben es dann Streit. „Aber die ist auch wichtig für den kreativen Vorgang.“
Nächste Premiere: „Kleiner Drache, flieg!" (ab vier Jahren). 28. 4. 2007, 15:00 Uhr
Bildunterschrift: Udo Mierke und Claudia Hann mit Puppe

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Kölner Stadt-Anzeiger, Regionalausgabe Bad Münstereifel, 8. Februar 2007
Kritik zum Gastspiel im Kurhaus Bad Münstereifel
Bad Münstereifel - Das Andersen-Märchen wurde im Kurhaus aufgeführt. Puppenspielerin Claudia Hann zog das Publikum mit Witz und Fantasie in ihren Bann. Vor allem die Kinder fieberten mit
Das hässliche Entlein
von Heike Nicke
Bad Münstereifel - Ein paar Tücher, das passende Licht, atmosphärische Musik: Die Stilmittel des „Cassiopeia Theater“ sind denkbar schlicht gewählt. Als Zuschauer und zeitgleich Mitglied einer reizüberfluteten Gesellschaft ist der Besuch einer Vorstellung des Kölner Figurentheaters für alle Sinne regelrecht erholsam. So auch am Mittwochnachmittag, als die Schau- und Puppenspielerin Claudia Hann auf Einladung des Kinderschutzbundes Bad Münstereifel im Kursaal ihre Kunst zeigte.
Auf dem Spielplan stand eine Bearbeitung des berühmten Märchens „Das hässliche Entlein“ von Hans Christian Andersen unter der Regie von Udo Mierke. Von der ersten Minute an ließen sich die zahlreich erschienenen kleinen wie großen Zuschauer verzaubern. Hann beherrscht es, den Figuren mit einfühlsamem Spiel Leben einzuhauchen und beim Publikum mühelos die Fantasie in Gang zu bringen: Ein Schafwollknäuel wird zur brütenden Entenmutter, ein grünes Seidentuch zur blühenden Sommeridylle am See, ein anderes zum blattlosen Baum im trostlos erscheinenden Herbst.
„Du bist zu groß, zu dick, zu grau! Du gehörst nicht zu uns!“, muss sich das hässliche Entlein anhören und wird von allen anderen im Hof ausgelacht. Schließlich macht es sich auf in die weite Welt, allein und ohne das Gefühl, selber ein liebenswertes Geschöpf zu sein. Doch die Begegnungen mit anderen Lebewesen und mit der Natur im Wandel der Jahreszeiten verändern das Entlein und lassen es innerlich wachsen.
Da sind Gandolf der Ganter, der dem Entlein mit seiner lebensfrohen, frechen Art Mut zuspricht, die zarte Blume am Wegesrand, die nicht gefressen werden möchte, das Huhn Küküli Kurzbein, das verzweifelt versucht, dem Entlein das Eierlegen beizubringen, und der Wintergeist, der seinen eisigen Mantel auch über das Entlein zu breiten versucht. Mit einem beachtlichen Stimmenrepertoire schlüpfte Puppenspielerin Claudia Hann im fliegenden Wechsel mal in diese, mal in jene Rolle und verschmolz mit ihren Figuren sichtbar zu einer Einheit.
Für die Kinder, die in die Geschichte immer wieder eingebunden wurden und mal lauthals mitsingen, mal den Frühling herbeirufen oder mit ihren Händen einen „frischen Wind“ auf die Bühne wedeln durften, war die Botschaft klar: Jeder ist wertvoll, und nicht das Aussehen entscheidet, sondern die inneren Werte zählen. Dass das hässliche Entlein am Ende gar kein solches war, sondern zum schönen Schwan mutierte, machte die Geschichte auch für die Kleinsten rund und verständlich. Und als am Ende der Vorstellung auch noch jedes Kind die Chance bekam, das „hässliche Entlein“ zu streicheln, war die Freude und der Andrang groß.
Bildunterschrift zum Artikel: Puppenspielerin Claudia Hann schlüpfte in viele verschiedene Rollen.

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Kölner Stadt-Anzeiger, Feuilleton, 14. Juni 2006
Kritik zur Uraufführung
Kurzkritik Bühne:
Kranichmädchen
Mit lebensgroßen Figuren wird im Cassiopeia Theater die Geschichte vom „Kranichmädchen“ erzählt, einem Misch-Wesen, das zu den Menschen gekommen ist, um ihnen Glück zu bringen – keine leichte Aufgabe, denn die Menschen sind schrecklich ungeschickt im Umgang mit dem Guten.
Inspiriert von japanischen Märchen haben Claudia Hann und Udo Mierke diese seltsam zeitenthobene Geschichte zu stimmungsvoller Musik inszeniert. Gelegentlich wirken die Dialoge so stilisiert wie im asiatischen Nô-Theater, aber dafür folgt das Geschehen westlicher Handlungs-Logik und überrascht mit einer nur sehr subtil vermittelten Moral: Am Ende besteht das Glück für die Menschen nämlöich darin, den Glücksbringer glücklich zu machen.
Liebevoll inszenierte Poesie mit Puppen. (mis)

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Könische Rundschau, Kultur, 25. Mai 2006
Kritik zur Uraufführung
Spaß mit dem kleinen Holzgeist
„Kranichmädchen“: Puppen-Märchen für Kinder im Cassiopeia Theater
Beim Holzsammeln im Wald findet Jutaro einen jungen Kranich, der sich in einer Schlinge verfangen hat. Er befreit das Tier, das zu seinen Eltern fliegt. Es bittet darum, dem Jungen — der mit seinem Opa in einer kargen Hütte wohnt – das Leben erleichtern zu dürfen.
Für ihre neue Produktion „Das Kranichkind“ haben Claudia Hann und Udo Mierke nach Motiven japanischer Märchen eine Geschichte für die Cassiopeia Bühne entworfen. Aus dem Kranich wird das Mädchen Tsuru, das während eines Sturmes bei den beiden Obdach findet. Damit der Junge wieder in die Schule gehen kann, webt das Mädchen einen kostbaren Schal; den verkauft man zwar gut, aber bald ist das Geld verbraucht.
Wie bei jeder Produktion entwarf Hann eigens Großpuppen für die Inszenierung. Diesmal wirken sie eine wenig statisch und entwickeln erst nach einer Weile Ausstrahlung. Dann aber entfaltet die melancholische Geschichte ihren Rhythmus.
Die Kinder folgend über eine Stunde gebannt dem Geschehen, das durch einen pummeligen kleinen Holzgeist frischen Witz bekommt. Die Holzfüße der Puppe klappern keck über den Boden und das Märchen entwickelt einen warmen Unterton.
Eine „Geschichte vom Glück“, wie es im Untertitel heißt, wird das Stück zum Schluß, wenn Jutaro das Kranichmädchen von seiner Arbeit am Webstuhl befreit und es zurück zu seinen Artgenossen fliegen läßt. (TL)
Bildunterschrift: Anmutig gestaltet. Das Kranichmädchen.

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Bergische Landeszeitung, 14. Februar 2006
Kritik zur Aufführung im Bürgerhaus Bergischer Löwe
Das hässliche Entlein“ kam auf die Bühne des Kindertheaters
Ein Spiel mit Großpuppen
von Chr. Konkulewski
Bergisch Gladbach. Im Kindertheater greifen die Macher oft aktuelle Kinderbücher auf. Und da sich der Markt rasend schnell ändert und die mediale Aufbereitung im Fernsehen eine entscheidende Rolle spielt, sieht man im Kindertheater oft das, was auf dem Büchertisch als Stapelware liegt und im Fernsehen die erste Umsetzung als Zeichentrick erfährt.
Es geht jedoch auch anders. Eine Produktion des Kölner Cassiopeia Theaters – Insznierung Udo Mierke – kam am Samstag im Bergisch Gladbacher Kindertheater auf die Bühne. En Spiel mit Großpuppen, verpackt mit nicht alltäglicher aber zauberhafter Musik. Als Vorlage ein Märchen von Hans Christian Andersen: „Das hässliche Entlein“.
Die Faszination in diesem Theater liegt darin, dass Kindd, Frau und Mann ihre Fantasie beniten müssen, um das Bühnenbild zu komplettieren und den Handlungsverlauf zu klären.
Die Konzentration auf die Stoffpuppen, die je nach „Person“ wechselnde Stimme der Schauspielerin Claudia Hann lassen Platz für das eigenen Theater im Kopf und die Kinder nahmen es mit großer Begeisterung auf.
Hier bekommt Theater wieder ein Stück der Magie zurück, die es eigentlich immer besitzen sollte, diese geht im Zeitalter aufwändiger Bühnenbilder und filmählicher Inszenierungen oft verloren. Claudia Hann genügten, mit ihrer warmen Art zu spielen, wenige Elemente auf der Bühne. Kein buntes Hintergrundbild, keine Spezialeffekte bis auf fläckerndes Licht und dennoch zieht die Geschichte vom hässlichen Entlein an. Die Botschaft, dass Äußerlichkeiten nichts und die inneren Werte alles sind, wird in der ganzen Insznierung erfahrbar.
Und das Beste: Bei aller grundsätzlicher Betrachtung, die Zuschauer hatten einfach Freude bei der Geschichte vom hässlichen Entlein. (ck)
(Bildunterschrift) „Das hässliche Entlein“ auf der Kinderbühne. (Foto Börsch)

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(Anmerkung des Regisseurs zur nachfolgenden "Kritik" der Aufführung im 600-Personen Haus Bergischer Löwe. Es handelt sich um dieselbe Aufführung wie die Rezension obenstehende Rezension vom 14. 2. 2006. Normalerweise anotieren wir veröffentlichte Meinungen nicht. Hier aber scheint es uns nötig, denn: Dieser Journalist hat schon nachweisliche "Enten" produziert: und damit Theaterunternehmen auch wirtschaftlichen Schaden zugefügt. Zum Beispiel mit einem schlecht recherierten Bericht über dieangeblich unmittelbar bevorstehende Schließung eines regionalen Theaters und die daher dringende Nachfolgersuche, die seinerzeit nicht nur einen Teil der Puppentheaterlandschaft ernstlich besorgt hat. Gäste unseres Theaters haben uns in empörten Anrufen darüber informiert, dass sie sich in Leserbriefen über die unsägliche Berichterstattung dieses Lokalreporters beschwert hätten. Vielleicht aber hat auch nur die Redaktion den Artikel gekürzt und so entstellt
Kritik zur Aufführung im Bürgerhaus Bergischer Löwe
Kölner Stadt-Anzeiger, Regionalausgabe Bergisches Land, 13. Februar 2006
Was braucht es, um aus ein paar Stoffteilen und wenig Holz Kindertheater zu machen? Phantasie.
Ein Entlein, tapfer und trotzig
Von Matthias Niewels.
Bergisch Gladbach - Nein, aufwändig ist das Stück „Das hässliche Entlein“ nicht inszeniert worden. Claudia Hann ist allein auf der Bühne im Bergischen Löwen: Sie spielt das hässliche Entlein und noch sechs weitere Figuren aus dem Märchen von Hans Christian Andersen. Und es ist sicher ein gutes Zeichen und ein Kompliment an Claudia Hann, dass der Zuschauer sehr schnell vergisst, dass dort nur ein einziger Mensch auf der Bühne wirbelt.
Dabei setzt das Stück voll und ganz auf die Phantasie des Publikums. Ein grauer Stoffsack mit Holzkopf wird in den Köpfen zu jenem grauen Küken, dessen Schicksal die Kinder- und auch Erwachsenenherzen rührt. Der Zuschauer erlebt das Geheimnis jeder guten Geschichte, die einen neue Welten bauen lässt.
Als angebliche Missbildung verstoßen, sucht das Entlein nach Liebe und Freundschaft, findet jedoch nur Gemeinheiten und Ablehnung. Aber trotz allem gibt das Entlein nicht auf. Als der Winter kommt, quakt es ein trotziges „Nein, ich will leben, du holst mich nicht“. Und es singt „Ich bin auch wer, ich kann auch was“. Ein wirklich schönes Stück - leider auch das einzige. Claudia Hann kann singen, und schließlich war das Stück als „Musikmärchen“ angekündigt worden. Aber vielleicht ist das auch einfach zu viel verlangt von einer One-woman-show. Die Kommentare der Kinder zeigten allerdings, dass das Spiel mit einfachsten Mitteln auch Grenzen hat. Denn ein weißes Tuch, über den grauen Stoffsack geworfen, soll nun den stolzen Schwan ausmachen. Das ist ganz schön viel verlangt von der Phantasie. Das wunderbare Ende des Leidensweg des Entleins, das Happy-End, kam nicht so recht rüber. Erwachsene Mitgucker halfen da nach: „Jetzt ist das gar kein hässliches Entlein mehr, jetzt ist es ein stolzer Schwan.“ Aber es war vergebliche Liebesmüh. Am Ende durften alle Kinder auf die Bühne kommen und sich dem Entlein oder eben dem Schwan nähern. Und da war es das „hässliche“ Entlein, das sie tätschelten und drückten.
Bildunterschrift: Das graue Entlein hatte offenbar schon vor seiner Verwandlung die Kinderherzen im Sturm erobert - und war viel umschwärmter als der „schöne“ Schwarm.

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Könische Rundschau, Kultur: , 31. Dezember 2005
Kritik zum ersten TheaterHörbuch
Wie Max auf die Bäume kam
Cassiopeia Theater produzierte ein Hörbuch zum eigenen Bühnenstück
von THOMAS LINDEN
Hörbücher boomen – aber was ist ein TheaterHörbuch?
Claudia Hann und Udo Mierke, die gemeinsam das Cassiopeia Theater in Köln betreiben, prägen mit ihrer CD „Max auf den Bäumen“ auch gleich einen neuen Begriff.
Der Clou bei der Sache ist, dass es sich nicht einfach um den Tonmitschnitt einer Bühneninszenierung handelt oder eine Story als Hörspiel mit realistischer Geräuschkulisse ausgekleidet wird. Claudia Hann erzählt vielmehr die Geschichte von Max, dem Jungen, der achtlos ein Buch fortwirft und damit einen bösen Geist auf den Plan ruft. Die Erzählung führt hin zu den dramatischen Passagen, in denen Sprache dominiert. Claudia Hann, die eine begnadete Puppenspielerin ist, hat das Stück selbst geschrieben und auf der Bühne gespielt.
Die Faszination des TheaterHörbuchs liegt in seiner offenen Form, es ist Zuträger zur Bühne und zur Literatur. Denn es wird raffiniert mit dem Stoff gespielt, man kann sich selbst vorstellen, wie sich die Geschichte vom Jungen Max auf der Bühne ausnimmt. Claudia Hann beschreibt immer wieder anschaulich die Szenerie, Landschaft und Umgebung des Jungen – eine stets spürbare Aufforderung zur Imagination. Andererseits kann man aber auch einfach wie einem Märchen lauschen. Tatsächlich spielten auch die Märchenerzähler immer mit dem Wechsel der breit dahinfließenden Erzählung und den temporeichen Dialogpassagen der Texte.
Das TheaterHörbuch macht Theater vorzüglich verständlich, beim Zuhören lernt man mit Text und Bühnenaktionen zu jonglieren. Deshalb eignet sich „Max auf den Bäumen“ auch gut als Unterrichtsmaterial für die Schule. Eine gelungene Produktion, in der auch die geschmackvolle Musik der Inszenierung eine lebendige Atmosphäre schenkt.
„Max auf den Bäumen", Cassiopeia TheaterVerlag, 10,50 Euro, ISBN 3-938252- 014.
www. cassiopeia-buehne. de

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Schweinfurter Tagblatt, Kultur: , 21. Oktober 2004
Kritik zum Festivalspiel im Schauspielhaus
Eine poetische Inszenierung:
„Die chinesische Nachtigall“ bei den Schweinfurter Puppenspiel-Tagen
Von Manfred Herker
Schweinfurt
Puppenspieler müssen auch einmal zaubern können: In einer Blitzaktion hatte Uwe Brockmüller für ein plötzlich verhindertes Ensemble weit mehr als einen Ersatz gefunden, das Cassiopeia-Theater aus Köln.
Dessen Figurenspieler verzauberten am Dienstag in zwei Vorstellungen ihr junges Publikum mit einer eindrucksvollen, poetischen Inszenierung von Hans Christian Andersens "Die chinesische Nachtigall".
Mit der Spielerin Claudia Hann lernen wir eines der Gründungsmitglieder des kleinen Privattheaters kennen, die wie ihr Partner Udo Mierke (diesmal Lichtregie) über einen Umweg zu ihrem "Traumberuf" Figurentheater kam: Beide haben Germanistik und Philosophie studiert und sich dann irgendwann gegen das Lehramt für diese selbständig-kreative Arbeit entschieden.
Diesen Hintergrund, diese Passion spürt man noch heute: Beide machen feinfühlig-behutsam aus einer kleinen Aufführung für Kinder ein Stück großes Theater. Dafür braucht es Magie. Claudia Hann erweist sich im Sprechen, Singen, Tanzen, Bewegen und Spielen als Multitalent und es gelingt ihr mit Bravour, den vier großen Seidenfiguren, einer Marionette und einem Schattenspiel durch Stimme und Gestik einen eigenen Charakter zu verleihen. Und die ausgefeilte Lichtregie von Udo Mierke - voller Begeisterung hat er uns zuvor ausführlich davon erzählt - macht aus dem kargen Spielpodest der Studiobühne einen Märchenraum, zu einem kostbaren Ort der frei schwingenden Fantasie.
„In der Stille und Dunkelheit der Nacht verströmt dein Lied, Nachtigall“, singt das kleine Küchenmädchen des Kaisers und es wird sich zeigen, daß der Gesang einer lebenden Kreatur dem eines Automaten-Vogels doch immer überlegen ist.
Die Mädchen und Buben verfolgten das Spiel voller Konzentration und Disziplin: „Ohren, Augen und Herzen auf - Mund zu“, so hatte ihnen der Beinahe-Lehrer Udo zuvor geraten.
Bildunterschrift:
Das erste Interesse am Theater ist geweckt: Nach der Vorstellung von "Die chinesische Nachtigall" weiht Spielerin Claudia Hann vom Cassiopeia-Theater ihr junges, interessiertes Publikum in die kleinen Geheimnisse des Figurentheaters ein.

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Kölner Stadt-Anzeiger, Feuilleton: , 19. Oktober 2004
Kritik der zweiten Aufführung
Lysistratas Frauenstreik ohne Frau
Es gehört Chuzpe dazu "Lysistrata" aufzuführen, diese Komödie eines Frauenstreiks - ohne eine einzige Frau auf der Bühne. Doch Christos Nicopoulos treibt es noch toller. Wie die antike Emanze Lysistrata die Frauen von Athen, Sparta und Korinth aufstachelt, ihren Männern den Geschlechtsverkehr zu verweigern, bis diese endlich den Krieg aufgeben - das zeigt der griechische Regisseur in einem einstündigen Ein-Mann-Solo! Die Entschlackung bekommt dem antiken Stoff nicht schlecht. Will man Aristophanes' (leider) zeitlose Komödie einem heutigen, noch dazu jugendlichen Publikum vorführen, bietet die Textfassung von Nicopoulos und Astrid Rempel dafür agilen Witz und beschwingte Obszönität. Doch so wacker Alexej Boris sich schlägt in buchstäblich Dutzenden von Rollen - die Differenzierung der Charaktere zwingt ihn zum Chargieren. Auf Dauer zu angestrengt, um wirklich komisch zu sein. (och)
Nächste Aufführungen: Cassiopeia Theater, 11. 11., 2. 12., 19.30 Uhr. Allein unter Frauen: Alexej Boris in "Lysistrata"
BILD: WEIMER

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Kölnische Rundschau, Kultur: , 15. Oktober 2004
Kritik der Premiere
Ehestreik für den Frieden
„Lysistrata“ im Cassiopeia-Theater
von BARBRO SCHUCHARDT
„Lysistrata“ als Ein-Personen-Stück - so haben Sie Aristophanes' Antikriegskomödie garantiert noch nie gesehen.
Alexej Boris spielt sie alle: Die kämpferische Titelheldin, die die Frauen zur Sexverweigerung aufrief, um den Bruderkrieg zwischen Athen und Sparta zu beenden, ihre spartanische Mitstreiterin Lampito, die lüsternen Kriegshelden, den Chor der Greise und den der Frauen mitsamt den alten Mütterchen, den Dämchen und den jugendlichen Naiven.
Diesen furiosen Alleingang bewältigt der gebürtige Russe im Lendenschurz und einem multifunktionalen Kopftuch, mit vier Plastikboxen als Requisiten. Die kuriose Produktion im Cassiopeia-Theater hat allerdings einen ernsten Hintergrund: Regisseur Christos Nicopoulos, dessen „Antigone“-Inszenierung in Köln seit Jahren erfolgreich läuft, wollte sein minimalisiertes Antiken-Projekt in einer Vier-Mann-Besetzung mit „Lysistrata“ fortsetzen. Doch die Fördermittel wurden kurzfristig abgelehnt, drei Darsteller sprangen ab, und so einigte er sich mit Alexej Boris auf die „abgespeckte“ Version in eigener finanzieller Verantwortung.
Herausgekommen ist eine Produktion, die mit ihren derben Commedia dell'Arte-Effekten und der sehr saloppen Bearbeitung fast schon in Comedy-Festivals passt. Befreit von antikem Sprachballast wehrt Boris mit vollem Körpereinsatz die Greise ab, die die Akropolis in Brand stecken wollen und wechselt blitzschnell zwischen den Rollen, auch wenn's manchmal arg klamaukig wird. Ein junges Publikum will man so an die Antike heranführen. Vielleicht nützt es ja.
Martinsfeld 35.Dauer: 60 Min.; nächste Termine: 15./16.10.; 11.11., 19:30 Uhr.

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Kölnische Rundschau, Kultur: , 3. Juli 2004
Kritik der Uraufführung
Personalnot in der Hölle
Mit leichter Hand inszeniert Udo Mierke das Puppenspiel „Max auf den Bäumen“
Hätte in der Hölle nicht eklatanter Personalnotstand geherrscht, es wäre wohl alles ganz anders gekommen. So aber eilte auf die Beschwörung des Fürsten der Kälte lediglich ein Klecksteufel herbei, ein schmerbäuchiger Wicht von mäßiger Bosheit. Und seinen Auftrag, die Elfe Mimi und den Menschenjungen Max durch Gaukelwerk vom Weg abzubringen, hat der Klecksteufel auch prompt verpatzt. So dass wenig später Mimi und Max tatsächlich vor dem Eisturm des Kältefürsten auftauchen.
Das musikalische Zauberpuppenspiel "Max auf den Bäumen", eine Uraufführung des Cassiopeia Theaters, zeigt Max beim Bau seinen Baumhauses. Bald findet er eine Nuss und darin ein winziges Büchlein, das er achtlos fortwirft. So fällt das Standardwerk des Elfenstaates in die Hände des fürchterlichen Kältefürsten, der seine neu gewonnenen Zauberkräfte auch gleich zu Untaten ausnutzt.
Claudia Hann hat das Märchen geschrieben und aufgeführt. Die ausgefeilte Lichtregie macht den kargen Bühnenraum zum Ort frei schwingender Fantasie, Hanns Musik ist elfenhaft leicht, tänzerisch munter, liedhaft sinnend. Zudem verfügt die Puppenspielerin über allerlei Stimm- und Tonlage, um die Fülle der Großpuppen ins Leben zu rufen: vom Klecksteufel zum Heuschreck Herr Fröhlich, vom schnarrenden Kältefürsten zur melancholischen Elfenkönigin.
Udo Mierkes Regie überzeugt durch Einfallsreichtum und poetische Zwischentöne. Ein Märchenspiel voll Humor, in dem auch die Trauer des Abschiednehmens Platz hat. (cech)

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Kölnische Rundschau, Kultur: , 3. Juli 2004 Kritik der zweite Aufführung
Max auf den Bäumen:
Zauberhaftes im Cassiopeia-Theater
von BARBRO SCHUCHARDT
„Gleich wird's dunkel“, warnt Regisseur Udo Mierke die kleinen Zuschauer im Cassiopeia-Theater. Ein Vorhang hebt sich dann jedoch nicht; die Kinder können jeden Handgriff verfolgen, mit dem Claudia Hann ihre Stockpuppen zum Leben erweckt. Kraft der Fantasie vergessen die Kleinen dann sehr schnell die Frau im unscheinbaren Kleid, die ihnen die Geschichte vom kleinen Max und der Suche nach dem Elfen-Zauberbuch vorspielt.
Fast lebensgroß ist der kleine Junge, der so gern auf den Bäumen herumklettert. Dort findet er eines Tages eine Zaubernuß mit einem winzigen Buch. Doch weil er es nicht lesen kann, wirft er es achtlos weg. Die Chance für den Fürsten der Finsternis, der sich schon lange dieses Elfen- Schutzbuches bemächtigen wollte. Er beraubt die Hüterin des Buches, die Elfe Mimi, ihrer Flügel und verzaubert Max in einen Winzling.
Gemeinsam machen die beiden sich auf den Weg, das Elfenbuch wieder zu beschaffen und den Fürsten der Finsternis von seinem Fluch des kalten Herzens zu erlösen - und zwar mit Hilfe schöner Klänge. „Ein Musikmärchen“ nennt Claudia Hann ihr Puppenspiel „Max auf den Bäu- men“, das die kleinen Zuschauer mit zarten Weisen und den liebevoll gestalteten Figuren fesselt. Alle haben freundliche Gesichter, selbst der Fürst der Finsternis scheint eher weise als bedrohlich. Herr Fröhlich, der Grashüpfer, und der kleine dicke Teufel mit dem frechen Mundwerk und dem falschen Deutsch („Wer ruft mir?“) werden schnell zu Favoriten.
Weil Claudia Hann die Puppen allein führt und sich außerdem nach den Vorgaben der eingespielten Musik richten muß, ist es für sie nicht immer einfach, das richtige Timing zu finden. Besonders in der Mitte hängt die Geschichte ein bißchen durch. Doch diese Schwächen werden sich im Lauf der nächsten Vorstellungen gewiß beheben lassen - das Cassiopeia-Team versteht es schließlich, sensibel auf die Reaktionen der kleinen Zuschauer einzugehen.
Martinsfeld 35. Dauer: eine Stunde ohne Pause. Nächste Termine 3. u. 4. Juli jeweils 15 Uhr; 6. u. 7. Juli jeweils 10 Uhr, 18.7., 15 Uhr, 20.7., 10 Uhr. Karten-Tel. 937 87 87
Bildunterschrift: Gutes Team: Claudia Hann und ihre Stockpuppe Mimi. (Foto: Weimer)

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