Kritiken zu Max auf den Bäumen
Kölner Stadt-Anzeiger, Ress. Kultur 2. Juli 2004: "Personalnot in der Hölle"
Kölnische Rundschau, Ress. Kultur, 3. Juli 2004: "Mimi und der Grashüpfer"
Nachstehend die die Pressestimmen zu Max auf den Bäumen
Kölner Stadt-Anzeiger: 2. Juli 2004
Uraufführung am 26. Juni 2004, Kritik der 3. Aufführung vom Mittwoch, 30. Juni 2004
Personalnot in der Hölle
Mit leichter Hand inszeniert Udo Mierke das Puppenspiel "Max auf den Bäumen"
Hätte in der Hölle nicht eklatanter Personalnotstand geherrscht, es wäre wohl alles ganz anders gekommen. So aber eilte auf die Beschwörung des Fürsten der Kälte lediglich ein Klecksteufel herbei, ein schmerbäuchiger Wicht von mäßiger Bosheit. Und seinen Auftrag, die Elfe Mimi und den Menschenjungen Max durch Gaukelwerk vom Weg abzubringen, hat der Klecksteufel auch prompt verpatzt. So dass wenig später Mimi und Max tatsächlich vor dem Eisturm des Kältefürsten auftauchen.
Das musikalische Zauberpuppenspiel "Max auf den Bäumen", eine Uraufführung des Cassiopeia Theaters, zeigt Max beim Bau seinen Baumhauses. Bald findet er eine Nuss und darin ein winziges Büchlein, das er achtlos fortwirft. So fällt das Standardwerk des Elfenstaates in die Hände des fürchterlichen Kältefürsten, der seine neu gewonnenen Zauberkräfte auch gleich zu Untaten ausnutzt.
Claudia Hann hat das Märchen geschrieben und aufgeführt. Die ausgefeilte Lichtregie macht den kargen Bühnenraum zum Ort frei schwingender Fantasie, Hanns Musik ist elfenhaft leicht, tänzerisch munter, liedhaft sinnend. Zudem verfügt die Puppenspielerin über allerlei Stimm- und Tonlagen, um die Fülle der Großpuppen ins Leben zu rufen: vom Klecksteufel zum Heuschreck Herr Fröhlich, vom schnarrenden Kältefürsten zur melancholischen Elfenkönigin. Udo Mierkes Regie überzeugt durch Einfallsreichtum und poetische Zwischentöne. Ein Märchenspiel voll Humor, in dem auch die Trauer des Abschiednehmens Platz hat. (cech, Dr. Oliver Cech)
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Kölnische Rundschau: 3. Juli 2004
Uraufführung am 26. Juni 2004, Kritik der 2. Aufführung vom Sonntag, 27. Juni 2004
Bildunterschrift: Gutes Team: Claudia Hann und Ihre Stockpuppe Mimi. Bild Weimer
Mimi und der Grashüpfer
"Max auf den Bäumen": Zauberhaftes im Cassiopeia-Theater
von BARBRO SCHUCHARDT
"Gleich wird´s dunkel!", warnt Regisseur Udo Mierke die kleinen Zuschauer im Cassiopeia Theater. Ein Vorhang hebt sich dann doch nicht; die Kinder können jeden Handgriff verfolgen, mit dem Claudia Hann die Stockpuppen zum Leben erweckt. Kraft der Fantasie vergessen die Kleinen dann sehr schnell die Frau im unscheinbaren Kleid, die ihnen die Geschichte vom kleinen Max und der Suche nach dem Elfen-Zauberbuch vorspielt.
Fast lebensgroß ist der kleine Junge, der so gern auf den Bäumen herumklettert. Dort findet er eines Tages eine Zaubernuß mit einem winzigen Buch. Doch weil er es nicht lesen kann, wirft er es achtlos weg. Die Chance für den Fürsten der Finsternis, der sich schon lange dieses Elfen-Schutzbuches bemächtigen will. Er beraubt die Hüterin des Buches, die Elfe Mimi, ihrer Flügel und verzaubert Max in einen Winzling.
Gemeinsam machen sich die beiden auf den Weg, das Elfenbuch wieder zu beschaffen und den Fürsten der Fisnternis von seinem Fluch des kalten Herzens zu erlösen - und zwar mit Hilfe schöner Klänge.
"Ein Musikmärchen" nennt Claudia Hann ihr Puppenspiel "Max auf den Bäumen", das die kleinen Zuschauer mit zarten Weisen und den liebevoll gestalteten Figuren fesselt. Alle haben freundliche Gesichter, selbst der Fürst der Finsternis scheint eher weise als bedrohlich. Herr Fröhlich, der Grashüpfer, und der kleine dicke Teufel mit dem frechen Mundwerk und dem falschen Deutsch ("Wer ruft mir?") werden schnell zu Favoriten.
Weil Claudia Hann die Puppen allein führt und sich außerdem nach den Vorgaben der eingespielten Musik richten muss, ist es für sie nicht immer einfach, das richtige Timing zu finden. Besonders in der Mitte hängt die Geschichte ein bisschen durch. Doch diese Schwächen werden sich im Lauf der nächsten Vorstellungen gewiss beheben lassen - das Cassiopeia-Team versteht es schließlich, sensibel auf die Reaktionen der kleinen Zuschauer einzugehen.
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(C) Copyright 2004 by Udo Mierke