Aktuelle Nachrichten der Cassiopeia Bühne

Aus dem Spielplan der Cassiopeia Bühne
Cassiopeia Bühne in Not
Wir möchten Sie über die aktuelle Notlage der Cassiopeia Bühne informieren.
Aktuelle Situation
Kurz vor der Sommerpause wurde das Theater – für uns völlig unerwartet – in eine Existenzkrise gestürzt; denn mit anwaltlichem Schreiben wurde der unbefristete Mietvertrag der Cassiopeia Bühne gekündigt mit einer Räumungsfrist zum 1. Oktober 2007.
In einer nachfolgenden Verhandlung bedeutete uns der Vermieter, dass wegen des zukünftigen Wegfalls der Sozialbindung nun umfangreiche Sanierungsarbeiten an seinem Miethaus anstünden, das dem Theater vorgelagert ist.
Wir erhielten aber ein neues Vertragsangebot mit einer deutlichen Mieterhöhung um 17% und einer Staffelmietzins-Vereinbarung; über dieses Angebot besteht von seiten des Vermieters keine Verhandlungsbereitschaft. Leider kann die Cassiopeia Bühne die neue Mietzinsforderung nicht erwirtschaften und also diesen Vertrag nicht eingehen.
Unser Vermieter hat daher die Räumungsfrist bis 31.12.2007 verlängert, damit wir zumindest eine kleine Chance haben, weiterzuarbeiten.
Aktuelle Wirkung
Schon jetzt sind erhebliche Probleme entstanden.
Unseren dem Schuljahr angepassten Jahresspielplan mussten wir verwerfen.
Eine Neuplanung war kurzfristig erforderlich. Inhaltliches und künstlerisches Profil der Bühne müssen für die hier vor Ort verbleibende Zeit erhalten bleiben und mit den übrigen Planungsparametern (wie Kindergarten- und Schuljahr, Tourneeplanung, Teilnahme an Festivals, Verfügbarkeit unserer Gastensembles, Konzeption neuer Theaterstücke, Feiertagsgesetze etc.) abgeglichen werden. Das ist uns – glauben wir – trotz aller Unbill gelungen.
Aber neben der dramaturgischen Arbeit ist auch die administrative Tätigkeit betroffen. Denn unsere ursprünglichen Ablauf- und Finanzplanungen müssen gänzlich neu bewertet und korrigiert werden. Sicher ist, dass wir höhere Umsätze erwirtschaften müssen, um einen Umzug der Bühne finanzieren zu können.
Der gedruckte Spielplan ist von einem Ganzjahresspielplan (bei denselben Kosten) geschrumpft zu einem Fünfmonatsplan und kann erst mit Verspätung geplant, gedruckt und verschickt werden. Unsere für den Herbst geplanten Publikationen eines Kinderbuches, eines Lyrikbands und von Theatertexten mussten wir stoppen, nicht nur weil wir derzeit keine dauerhafte Betriebsadresse mehr haben. Denn jetzt müssen wir unsere Kräfte bündeln und mit unseren Investitionen noch vorsichtiger umgehen als bisher.
Selbst mit der neu ausgehandelten Räumungsfrist sind Suche und Herrichtung eines Objektes für das Theater zum Jahreswechsel wirtschaftlich, technisch, ordnungsbehördlich kaum möglich. Über den weiteren Fortgang informieren wir Sie hier auf unserer Homepage oder in der lokalen Presse.
Köln, 15. August 2008, Claudia Hann & Udo Mierke